Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In China und Hongkong bleiben die Börsen wegen eines Feiertages geschlossen.
TAGESTHEMA
Im Handelsstreit zwischen den USA und China hat US-Präsident Donald Trump erneut Hoffnungen auf eine rasche Lösung geschürt. "Wir sind nah dran, einen Deal zu machen", sagte Trump vor einem Treffen mit dem chinesischen Verhandlungsführer Liu He im Weißen Haus. Bei den Verhandlungen würden in einem "schnellen Tempo" Fortschritte erzielt. Genaueres werde "wahrscheinlich in den nächsten vier Wochen" klar werden. "Wenn es kein großartiges Abkommen ist, dann machen wir es nicht." Die Vereinbarung werde alle Forderungen der USA erfüllen: "Alles ist abgedeckt. Es gibt nichts, das nicht abgedeckt ist." Möglich sei ein "episches" und "historisches" Abkommen.
TAGESTHEMA II
Der US-Jobreport findet immer besondere Aufmerksamkeit unter Börsianern, doch für den März-Bericht gilt das noch mehr als sonst. Denn im Februar war der Stellenmarkt überraschend eingebrochen, es wurden nur 20.000 Stellen geschaffen. Die große Frage ist, ob das nur ein statistischer Ausreißer war oder ob es wirklich eine nachhaltige Abschwächung beim Jobwachstum gibt. Ökonomen erwarten ein Stellenplus von 175.000, eine stabile Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent und ein Lohnwachstum von 0,3 Prozent.
Sollte es wieder schwache Zahlen geben, könnte das ein Zeichen sein, dass die Arbeitgeber mit zunehmender Straffung des Arbeitsmarktes Schwierigkeiten haben, geeignete Arbeitskräfte zu finden. Die Experten der Postbank verweisen allerdings auf die starken Schwankungen, denen das Jobwachstum in den ersten Monaten dieses Jahres unterworfen war. Einem sehr starken Stellenplus von 311.000 im Januar folgte ein sehr schwacher Anstieg um 20.000 im Februar. "Im Durchschnitt beider Monate stand die Beschäftigungsentwicklung damit aber im Einklang mit dem Trendwachstum der letzten Jahre", erklären die Ökonomen.
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Produktion im produzierenden Gewerbe Februar saisonbereinigt PROGNOSE: +0,5% gg Vm zuvor: -0,8% gg Vm - US 14:30 Arbeitsmarktdaten März Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: +175.000 gg Vm zuvor: +20.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 3,8% zuvor: 3,8% durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: +0,30% zuvor: +0,40%
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
Keine Auktionen angekündigt.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.886,70 0,14 Nikkei-225 21.793,40 0,32 Schanghai-Composite Feiertag INDEX Vortagesschluss +/- % DAX 11.988,01 0,28 DAX-Future 12.016,00 0,36 XDAX 11.994,83 0,35 MDAX 25.473,25 -0,35 TecDAX 2.766,20 -0,22 EuroStoxx50 3.441,93 0,19 Stoxx50 3.171,36 -0,20 Dow-Jones 26.384,63 0,64 S&P-500-Index 2.879,39 0,21 Nasdaq-Comp. 7.891,78 -0,05 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 165,44% +14
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Die Börsen werden mit einer kaum veränderten Handelseröffnung erwartet. Im Handelsstreit zwischen den USA und China hat US-Präsident Donald Trump erneut Hoffnungen auf eine rasche Lösung geschürt. Davon profitiert der Dollar, der gegenüber Yen und Euro leicht stärker tendiert. Im Fokus steht der US-Arbeitsmarktbericht. Der ADP-Bericht hatte zuletzt einen enttäuschenden Stellenaufbau offenbart. Gleich am Morgen kommt aus Deutschland die Industrieproduktion für den Februar, die nach den jüngst enttäuschenden Daten aus dem Sektor besonders beobachtet werden dürfte. Während der Konsens von einem kleinen Plus ausgeht, erwartet die Societe Generale ein kleines Minus. Der übergeordnete Trend sollte weiter nach unten gehen.
Rückblick: Etwas fester - Gestützt wurde die Stimmung von starken US-Arbeitsmarktdaten - hier ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf den niedrigsten Stand seit fast 50 Jahren gefallen. Im frühen Handel hatten noch schwache deutsche Februar-Auftragseingänge DAX und Euro-Stoxx leicht ins Minus gedrückt. Dass der Markt trotzdem weiter auf eine konjunkturelle Wende setzt, zeigten vor allem die konjunkturabhängigen Autotitel. Der europäische Sektorindex war mit einem Plus von 0,7 Prozent Tagesgewinner. In Paris verloren die Aktien von Casino weitere 3,5 Prozent. Nachdem Moody's die Kreditwürdigkeit schlechter benotet hat, rät nun Morgan Stanley zum "Untergewichten" der Aktie.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas fester - Der DAX schaffte im Verlauf erstmals seit Oktober 2018 wieder den Sprung über die Marke von 12.000 Punkten, konnte dieses Niveau aber nicht bis zum Handelsende behaupten. Commerzbank gewannen 2,8 Prozent. Die "Financial Times" berichtete, der Unicredit könnte ein Gebot für die Commerzbank abgeben, falls die Fusionsgespräche zwischen Deutscher Bank und Commerzbank scheitern sollten. Daneben wagen sich mögliche Interessenten für das Deutsche-Bank-Paket an der DWS aus der Deckung. Nach Allianz und Amundi gehört einem Bericht zufolge nun auch die Schweizer UBS zu den potenziellen Interessenten. DWS reduzierten sich aber um 0,4 Prozent, UBS stiegen dagegen um 0,9 Prozent.
XETRA-NACHBÖRSE
Airbus-Aktien wurden etwa 0,5 Prozent leichter getaxt, nachdem das Unternehmen Daten zu seinen Auftragseingängen veröffentlicht hatte. Die Umsätze der Aktie seien aber unauffällig gewesen, berichtete ein Händler. Etwas lebhafter sei es in Sartorius zugegangen, die im regulären Geschäft schon unter Druck gestanden hatten und am Abend nochmals gut 1 Prozent zurückkamen. Ein nachrichtlicher Hintergrund dazu sei nicht bekannt gewesen, so der Händler.
USA / WALL STREET
Kaum verändert - Berichte über weitere Fortschritte bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China stützten die Aktienkurse, allerdings kam es nach den Gewinnen der Vortage auch zu Gewinnmitnahmen. Die überraschend gut ausgefallenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hatten nach Aussage von Beobachtern keinen Einfluss auf das Geschehen, weil Anleger schon den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag im Blick gehabt hätten. Tesla büßten 8,2 Prozent ein. Der E-Autobauer hatte im ersten Quartal einen unerwartet deutlichen Liefereinbruch bei Neuwagen verzeichnet. Der niedrigere Absatz könnte laut Tesla das Nettoergebnis im ersten Quartal belasten. Recro Pharma schossen um fast 28 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte eine Restrukturierung angekündigt und den Umsatzausblick angehoben. Boeing erholten sich um 2,9 Prozent. Beobachter sahen einen Zusammenhang mit guten Nachrichten zum Update jener Software, die zum Absturz zweier Boeing-Flugzeuge des Typs 737 MAX geführt haben soll. Boeing-CEO Dennis Muilenberg hatte per Twitter mitgeteilt, dass das Update während eines Testflugs zuverlässig funktioniert habe. Im Dow-Jones-Index lag nur noch die Aktie des Chemiekonzerns und Index-Neulings Dow fester im Markt. Sie gewann nachrichtenlos rund 5 Prozent. Die Abstufung durch Morgan Stanley drückte die Micron-Aktie um 2,3 Prozent. Ein gelungenes Börsendebüt erlebte die Aktie von Tradeweb, die am ersten Handelstag um 33 Prozent über dem Ausgabekurs schloss.
Am Anleihemarkt legten die Notierungen leicht zu. Im Gegenzug fiel die Rendite zehnjähriger Papiere um 1,2 Basispunkte auf 2,51 Prozent. Die schwachen deutschen Auftragseingänge hätten auch den US-Treasurys etwas Zulauf gebracht, hieß es. Auf der anderen Seite hätten aber die starken Erstanträge und die Hinweise auf einen offenbar guten Verlauf der Gespräche zwischen USA und China das Interesse an dem vermeintlich sicheren Hafen wieder gedämpft.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 17:07 Uhr EUR/USD 1,1227 +0,1% 1,1221 1,1218 EUR/JPY 125,39 +0,1% 125,24 125,13 EUR/CHF 1,1228 +0,1% 1,1217 1,1213 EUR/GBR 0,8573 -0,1% 0,8584 0,8578 USD/JPY 111,69 +0,1% 111,62 111,55 GBP/USD 1,3095 +0,2% 1,3072 1,3074 Bitcoin BTC/USD 4.958,01 0,55 4.930,89 4.998,89
Am Devisenmarkt profitierte der Dollar etwas von den positiven Nachrichten zu den Handelsgesprächen und den Arbeitsmarktdaten. Im späten US-Handel kostete ein Euro etwa 1,1220 Dollar. Am Morgen mitteleuropäischer Zeit waren es noch fast 1,1250 Dollar gewesen.
Das britische Pfund rutschte wieder unter die Marke von 1,31 Dollar. Zeitweise hatte es davon profitiert, dass das britische Parlament für ein Gesetz gestimmt hatte, das die Regierung zu einer Verschiebung des Brexit über den 12. April hinaus verpflichtet.
Der Euro läuft am Morgen im asiatisch geprägten Geschäft seitwärts und damit von seiner Vortagesschwäche stabilisiert. Im Handel erklärt man die Euro-Schwäche mit Medienberichten, wonach das italienische Finanzministerium das angepeilte BIP-Wachstum für 2019 auf 0,1 von zuvor 1,0 Prozent senken werde. Zugleich sollen die Schätzungen für das Haushaltsdefizit auf 2,4 von 2,3 Prozent zum BIP steigen. Italien hatte sich ggenüber der EU verpflichtet, ein Defizitziel von 2,04 Prozent einzuhalten. Das steigende Defizit in Italien erhöhe die Sorgen vor erneuten Fiskalstreitigkeiten mit der EU, merken die CBA-Analysten an.
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April 05, 2019 01:34 ET (05:34 GMT)
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